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Moma 10.98 – Inhaltsverzeichnis

Frauenkampf heute

Von neoliberalen Flurschäden


Annegret Mathari Editorial
Maja Wicki Tagebuch
Was können Frauen?
Susanne Kappeler Feministische Kritik heute
Utopie oder Nostalgie – was bleibt vom Frauenkampf?
Cécile Bühlmann Was macht eine Feministin im Bundeshaus?
Der lange Marsch durch die männlichen Institutionen
Gespräch mit SP-Präsidentin Ursula Koch.
Von Annegret Mathari
"Frauenpolitik ist Arbeitnehmerinnenpolitik"
Stella Jegher Frauen macht Politik!
Politik jenseits des von Männern geprägten Politikverständnisses
Ina Prätorius Zum Jahr 2000
Für Johanna Spyri, Astrid Lindgren und meine Mutter
Susanne Kramer-Friedrich Kirchenfrauen – FrauenKirchen
Der Frauenkampf endet nicht vor den Kirchentoren
Frauenkampf heute?
Feministische Organisationen und Projekte stellen sich vor
zusammengetragen von Roland Brunner
Maria Iori Bündnisse halten den Raum offen
Das Netzwerk schreibender Frauen kämpft um Literatur
Anni Lanz Auch Migrantinnen haben Rechte
Die Gender-Perspektive in der Migrationstheorie und -praxis
Franz Hochstrasser Auf der Suche nach der Musse
Leserbrief und Kommentar zu MOMA 7/8.98

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Editorial

Frauenkampf heute?

Die Hoffnung nicht aufgeben, solange einer eine Frau ist

Feminismus ist mehr als eine intellektuelle Mode im medialen Supermarkt. Es gibt sie auch in Zeiten der Wirtschaftskrise, die Frauen (und Männer), die sich auf unterschiedlichste Weise für die Rechte von Frauen einsetzen. Zwanzig Frauenorganisationen und Frauenprojekte stellen sich in diesem MOMA vor und geben einen Einblick in den feministischen Alltag der Schweiz.

Feministische Kritik ist Kritik an den strukturellen Privilegien der Männer und der strukturellen Benachteiligung der Frauen und insofern Kritik an den Gesellschaftsstrukturen. Die Macht ist wie eh und je in Händen der Männer. Mit dieser Feststellung verrät uns Cécile Bühlmann, eine Feministin im Bundeshaus, kein Geheimnis. Männer sprechen und entscheiden über die sogenannt wichtigen Dinge, über Wirtschaft und Finanzen, und sind in den entsprechenden parlamentarischen Kommissionen mehr oder weniger unter sich. Ein Kulturwandel von der Dimension der feministischen Utopie umfasst auch eine Umverteilung der Macht. Frauen müssen demnach überall mitmischen, wo Entscheidungen gefällt werden und Macht ausgeübt wird.

Macht bedeute für Frauen ermächtigen und für Männer beherrschen, führt Susanne Kramer aus. Da der Frauenkampf aber ebenso von Männern unterstützt wird wie auch Frauen ihn untergraben können, rät Susanne Kramer: die Hoffnung nie aufgeben, solange einer eine Frau ist. Für die SP-Präsidentin Ursula Koch geht es heute weniger um den theoretischen Feminismus als um den Kampf der Frauen für die Gleichstellung. Frauenpolitik heisst auch Arbeitnehmerinnenpolitik. Auf die politische Traktandenlisten gehören sichere Arbeitsplätze, Vollbeschäftigung bei reduzierter Arbeitszeit und vor allem um die soziale Absicherung der Frauenarbeit.

Es kommt, weil es kommen muss, das Ende des Patriarchats, so Ina Prätorius: Die Frauen glauben nicht mehr daran, und damit ist es zu Ende. Die Wahrheit der Tanten und Grossmütter, der Küche und der grossen Vorfahrinnen, die weibliche Genealogie existiert, und sie hat Macht.

Annegret Mathari

© MOMA 8031 Zürich

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