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Moma 12.98/1.99 – Inhaltsverzeichnis

Privat?

Von neoliberalen Flurschäden


Daniel Lampart Editorial
 

 

TAGEBUCH

Was können Frauen? 4

von Maja Wicki

STREITPUNKT: FRAUENKAMPF HEUTE

Feministische Kritik heute 5

– Utopie oder Nostalgie – was bleibt vom Frauenkampf?

von Susanne Kappeler

Was macht eine Feministin im Bundeshaus? 7

– Der lange Marsch durch die männlichen Institutionen

von Cécile Bühlmann

"Frauenpolitik ist Arbeitnehmerinnenpolitik" 11

– ein Gespräch mit SP-Präsidentin Ursula Koch

von Annegret Mathari

Frauen macht Politik! 15

– Politik jenseits des von Männern geprägten Politikverständnisses

von Stella Jegher

Zum Jahr 2000 19

– Für Johanna Spyri, Astrid Lindgren und meine Mutter

von Ina Prätorius

Kirchenfrauen – FrauenKirchen 21

– Der Frauenkampf endet nicht vor den Kirchentoren

von Susanne Kramer-Friedrich

Frauenkampf heute? 25

– Feministische Organisationen und Projekte stellen sich vor

zusammengetragen von Roland Brunner

Bündnisse halten den Raum offen 35

– Das Netzwerk schreibender Frauen kämpft um Literatur

von Maria Iori

Auch Migrantinnen haben Rechte 37

– Die Gender-Perspektive in der Migrationstheorie und -praxis

von Anni Lanz

Auf der Suche nach der Musse 41

– Leserbrief und Kommentar zu MOMA 7/8.98

von Franz Hochstrasser

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Editorial

Frauenkampf heute?

Die Hoffnung nicht aufgeben, solange einer eine Frau ist

Feminismus ist mehr als eine intellektuelle Mode im medialen Supermarkt. Es gibt sie auch in Zeiten der Wirtschaftskrise, die Frauen (und Männer), die sich auf unterschiedlichste Weise für die Rechte von Frauen einsetzen. Zwanzig Frauenorganisationen und Frauenprojekte stellen sich in diesem MOMA vor und geben einen Einblick in den feministischen Alltag der Schweiz.

Feministische Kritik ist Kritik an den strukturellen Privilegien der Männer und der strukturellen Benachteiligung der Frauen und insofern Kritik an den Gesellschaftsstrukturen. Die Macht ist wie eh und je in Händen der Männer. Mit dieser Feststellung verrät uns Cécile Bühlmann, eine Feministin im Bundeshaus, kein Geheimnis. Männer sprechen und entscheiden über die sogenannt wichtigen Dinge, über Wirtschaft und Finanzen, und sind in den entsprechenden parlamentarischen Kommissionen mehr oder weniger unter sich. Ein Kulturwandel von der Dimension der feministischen Utopie umfasst auch eine Umverteilung der Macht. Frauen müssen demnach überall mitmischen, wo Entscheidungen gefällt werden und Macht ausgeübt wird.

Macht bedeute für Frauen ermächtigen und für Männer beherrschen, führt Susanne Kramer aus. Da der Frauenkampf aber ebenso von Männern unterstützt wird wie auch Frauen ihn untergraben können, rät Susanne Kramer: die Hoffnung nie aufgeben, solange einer eine Frau ist. Für die SP-Präsidentin Ursula Koch geht es heute weniger um den theoretischen Feminismus als um den Kampf der Frauen für die Gleichstellung. Frauenpolitik heisst auch Arbeitnehmerinnenpolitik. Auf die politische Traktandenlisten gehören sichere Arbeitsplätze, Vollbeschäftigung bei reduzierter Arbeitszeit und vor allem um die soziale Absicherung der Frauenarbeit.

Es kommt, weil es kommen muss, das Ende des Patriarchats, so Ina Prätorius: Die Frauen glauben nicht mehr daran, und damit ist es zu Ende. Die Wahrheit der Tanten und Grossmütter, der Küche und der grossen Vorfahrinnen, die weibliche Genealogie existiert, und sie hat Macht.

Annegret Mathari

© MOMA 8031 Zürich

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